Prof. Dr. Bernhard Tschofen, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft, Populäre Kulturen, UZH
PD Dr. Eberhard Wolff, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft, Populäre Kulturen, UZH
Dr. Niklaus Ingold, Center for Medical Humanities, UZH
Das kulturwissenschaftliche Science Café fragt, woher der Lichtkult im frühen 20. Jahrhundert kam und wie er sich im Alltag äusserte. Drei Kurzvorträge mit Film- und Bildbeiträgen thematisieren dabei drei wichtige Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Alltagswelt: Die Begeisterung für die Berge mit ihrer idealistisch überhöhten Sonnensehnsucht, die medizinisch-technische Adaption der Höhensonne in der häuslichen Therapie und die von der Idee lichthaltiger Nahrung geprägten Vorstellung eines inneren Sonnenbads durch gesunde Ernährung. Die Inputs und Gespräche der Referenten wollen Lichtwissen und -praktiken des 20. Jahrhunderts in populären Beispielen aus der Alltagskultur zugänglich machen. Die anschliessende Diskussion bietet Gelegenheit, heutige Vorstellungen von gesundem Licht und dessen Anwendungen zu hinterfragen.
Warum zieht es die Moderne an die Sonne? Bernhard Tschofen rekonstruiert die Hintergründe des alpinen Lichtkults und zeigt an ausgewählten Beispielen deren Ausformungen im Alltag.
Was war vor der Sonnenbank? Niklaus Ingold erklärt, wie und warum Ultraviolettlicht in der Moderne ein Mittel zur Herstellung eines gesunden, schönen und leistungsfähigen Körpers wurde.
Kann man Licht essen? Eberhard Wolff geht der Theorie des Zürcher Naturarztes, Rohkost-Papsts und Müesli-Erfinders Max Bircher-Benner nach und rekonstruiert die besondere Bedeutung des Lichts in seiner Heillehre.
Probieren Sie zum Vortrag über Dr. Bircher-Benner das Original Birchermüesli und finden Sie die Rezeptur heraus.