Dr. Anna-Katharina Höpflinger, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik, UZH
Prof. Daria Pezzoli-Olgiati, Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik, UZH
Was passiert nach dem Tod? Diese Frage hat viele Menschen während Jahrtausenden begleitet. Sie führte zu einer reichen und vielfältigen Produktion von Ideen, Geschichten, Bildern, die das sichtbar machen, was wir in diesem Leben nicht sehen können. Das Jenseits hat in den verschiedenen Religionen ein eigenes Licht. In der antiken und europäischen Religionsgeschichte ist die Hölle dunkel oder wird von den rötlichen Flammen eines ewigen Feuers beleuchtet. Ganz anders die Paradiesvorstellungen, die von einem intensiven, hellen Licht durchdrungen sind. Das Nachdenken über das, was nach dem Tod passiert, inspirierte aber nicht nur Religionen, sondern auch die Kunst, die Musik, den Film, die Unterhaltungsindustrie. Paradiese und Höllen werden z.B. in der Werbung mit Erfolg eingesetzt, um Kaffee, Hamburger oder Kleider zu verkaufen. Auch in der Politik spiel(t)en Jenseitsvorstellungen eine Rolle: Modelle eines unerträglichen Zusammenlebens, das auf Zerstörung basiert, stehen utopischen Vorstellungen einer harmonischen und gerechten Gesellschaft gegenüber. Das helle Licht des Paradieses und die Dunkelheit der Hölle durchdringen das Verhältnis von Religion, Wirtschaft und Politik.
Im Dialog mit dem Publikum werden in diesem Science Café unterschiedliche Jenseitsvorstellungen aus der Geschichte und der Gegenwart multimedial präsentiert und auf ihre gesellschaftliche Relevanz hin befragt.