Es werde Licht: Wie die Radiologie den Körper ausleuchtet

Die Radiologie kann heute mit verschiedensten Verfahren hochpräzise Bilder vom Körperinnern erstellen. Nicht nur bei der Diagnose und rechtzeitigen Erkennung von Krankheiten ist sie deshalb aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken. Auch in der Grundlagenforschung liefert die Radiologie wichtige Erkenntnisse.

3D-Darstellung eines Herzens

3D-Darstellung eines Herzens nach Bypassoperation.

Radiologische Verfahren

Verschiedene radiologische Verfahren bilden auf molekularer und zellulärer Ebene krankhafte Veränderungen ab.

Ohne Licht gäbe es keine bildgebenden Verfahren, könnten wir nicht in den Körper blicken, könnten wir keine Krankheiten abbilden und diagnostizieren, und könnten wir nicht beurteilen, ob und wie weit Therapien wirksam sind. Somit kann die gesamte medizinische Bildgebung, und hier im Speziellen die Radiologie, als Sichtbarmachung des menschlichen Körpers mitsamt seiner Krankheiten bezeichnet werden.

Radiologie heute

Waren auf der ersten Röntgenaufnahme von Conrad Wilhelm Röntgen die Knochen eher schemenhaft als klar zu erkennen, so erschaffen die heutigen Röntgenmethoden höchstauflösende dreidimensionale Körperwelten, die ein detailliertes Abbild des Körperinneren wiedergeben. Dafür stehen der Radiologie zahlreiche Methoden zur Verfügung: Vom Röntgen über die Computer- und Magnetresonanztomographie bis hin zum Ultraschall. Damit kann sie verschiedene Körperregionen und Krankheiten unterschiedlich beleuchten und sichtbar machen.

Während Röntgen und die Computertomographie auf unterschiedliche Weise mit Röntgenstrahlen arbeiten, macht sich die Magnetresonanztomographie elektromagnetische Wellen zu Nutze, und Ultraschall bedient sich der Reflektion mechanischer Druckwellen im Körperinneren. Manchmal genügt eine dieser Methoden um krankhafte Prozesse sichtbar zu machen, manchmal jedoch benötigt man Kombinationen verschiedener Methoden, um ein möglichst vollständiges und präzises Bild einer Körperregion und der dort angesiedelten Krankheit zu bekommen. Idealerweise werden Krankheiten wie z. B. Krebs und Arteriosklerose bereits in sehr frühen Stadien entdeckt und diagnostiziert, so dass Therapien frühzeitig eingeleitet und die Chancen auf eine vollständige Heilung möglichst hoch sind.

Radiologie morgen

Die radiologische Forschung bringt ständig neue und genauere Methoden hervor, die sogar die Ebene der einzelnen Zelle oder von Molekülen beleuchten. Dies ermöglicht eine noch bessere Beurteilung der Zusammenhänge, die einer Krankheit zugrunde liegen. In der Grundlagenforschung beteiligt sich die Radiologie an der klinischen Erforschung von zahlreichen Krankheitsbildern, etwa verschiedenen Formen von Krebs oder Demenzerkankungen, sowie der Beurteilung von Gewebeersatz. Einen wichtigen Eckpfeiler der modernen Forschung stellt die Erforschung von Krankheiten in experimentellen Zellkulturen dar. Hierzu sind spezielle bildgebende Verfahren notwendig, welche mit höchster Auflösung Gewebeveränderungen nachweisen können.

Beteiligte

Prof. Dr. med. Hatem Alkadhi
Dr. med. Andreas Boss