Licht ins Innere des Zahns: Von der Micro-CT zum 3D-Modell

Wurzelbehandlungen sind deshalb anspruchsvoll, weil die Wurzelkanäle ein weitverzweigtes Netz im Inneren des Zahnes bilden. Microtomographie und 3D-Drucker ermöglichen heute, realistische dreidimensionale Modelle der Wurzelkanalanatomie zu erstellen, die die Ausbildung erleichtern.

Wurzelkanal-Modell

Digitales 3D-Modell des Wurzelkanalraumes eines Zahns (rot).

Im Inneren eines Zahnes bilden die Wurzelkanäle ein komplex verzweigtes Netzwerk von Hohlräumen und Kanälen. Die Komplexität dieses Netzwerks stellt bei einer Wurzelbehandlung eine grosse Herausforderung dar. Das ZZM verwendet deshalb seit Jahren die Micro-Computertomograpie oder kurz µCT, um die Komplexität des Wurzelkanalraumes zu veranschaulichen. Das Zentrum für Zahnmedizin war eines der beiden ersten Institute, welche diese Technologie für wissenschaftliche Zwecke genutzt, für Präsentationen vor internationalem Fachpublikum eingesetzt und so publik gemacht hat. Wir entwickelten dazu Algorithmen, um Behandlungsmodalitäten am herausgezogenen Zahn zu veranschaulichen und zu quantifizieren.

Die durch µCT gewonnenen Daten haben aber nicht nur einen wissenschaftlichen Wert, sondern sie sind auch in der Ausbildung von Nutzen. Die Datensätze können so bearbeitet werden, dass 3D-Drucker daraus Modelle für den Unterricht herstellen können. Diese Modelle haben gegenüber extrahierten menschlichen Zähnen nicht nur hygienische und ethische Vorzüge. Sie haben auch den Vorteil, dass Resultate von verschiedenen Techniken respektive Behandlern verglichen werden können. Die Entwicklung dieser Konzepte hat zur Gründung eines Startup-Unternehmens der Universität und der ETH Zürich geführt.

Sehen Sie an unserem Stand, wie mit 3D-Modellen Wurzelkanalbehandlungen simuliert und beurteilt werden.

Beteiligte

Dr. Dirk Mohn
Prof. Dr. Matthias Zehnder