Rechtsmediziner am Zürcher Institut für Rechtsmedizin arbeiten unter anderem mit hochmodernen bildgebenden Verfahren. So modern, dass diesem Arbeitsalltag sogar Krimiserien wie CSI nachempfunden werden. Eines der Verfahren sind 3D-Oberflächendokumentationen, die wir an der Scientifica zeigen.
Mysteriöse Todesfälle, eigenartige Verletzungen: Rechtsmediziner am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich (IRM-UZH) befassen sich mit der dunklen Kehrseite des Lebens. Mit Autopsie, hochmoderner Virtopsy, mit fotografischen Verfahren wie Fotogrammetrie oder 360-Grad-3D-Scans von Verletzungsopfern bringen sie Licht in dieses Dunkel. Fotografische 3D-Dokumentation zeichnet Körperverletzungen massstabsgetreu auf, Computertomografie (CT) und Magnetresonanzbildgebung (MRI) ergänzen diese Informationen und machen Befunde objektiv, nachvollziehbar und überprüfbar.
Wurde mit der Flasche geschlagen - oder wurde sie geworfen? Welche Fahrzeugstruktur verursachte welche Verletzung? Mit 3D-Verfahren können Rechtsmediziner nicht nur bei Toten, sondern auch bei lebenden Opfern Verletzungen und mögliche Tatwerkzeuge vergleichen. Ein 3D-Scankopf erfasst dabei die Körperoberfläche, die Stereoaufnahmen werden anschliessend zu hochauflösenden 3D-Modellen zusammengefügt. Das Verfahren ist genau aber zeitaufwendig. Wer hält für einen 3D-Scan schon eine oder zwei Stunde lang still? Neu setzt das IRM-UZH deshalb Fotogrammetrie in einer 360-Grad 3D-Scanbox ein. 64 Kameras fotografieren dort die zu untersuchende Person gleichzeitig aus unterschiedlichen Winkeln. Blitzschnell sind so Opfer von Körperverletzungen rundum, 360 Grad, räumlich und farblich dokumentiert.
3D-Verfahren werden zudem bei Tatort-Rekonstruktionen etwa von Unfällen oder Gewaltdelikten verwendet. Damit können Fragen geklärt werden wie: Was konnte der Lastwagenfahrer sehen? Von welcher Richtung kam das Velo?
An unserem Stand können Sie live die Arbeit mit der 3D-Fotogrammetrie und der 3D-Scanbox erleben und mit etwas Glück und Geduld sogar ein 3D-Abbild von sich mit nach Hause nehmen. Mit einer Oculus-Rift-Brille können Sie zudem virtuell in einen rekonstruierten Tatort eintauchen.
Prof. Dr. med. Michael Thali
Dr. med. Wolf Schweitzer
Dipl. Wirt.- Ing. Anja Leipner
Sören Kottner, MSc
Dominic Gascho, Dipl. RT