Warum Kastanien blau und Kürbiskerne rot leuchten

UV-Licht bringt Naturstoffe in den verschiedensten Farben zum leuchten. Bittere Getränke fluoreszieren im UV-Licht blaugrün und aus Kürbiskernen lässt sich ein rot leuchtender Stoff herauslösen. Experimentieren Sie an der Scientifica mit Naturstoffen und lassen Sie Pflanzensäfte leuchten.

Aesculin

Aesculin fluoresziert, wenn es mit UV-Licht angeleuchtet wird.

Viele Sachen, die man in der Natur oder in der Küche findet, fluoreszieren im UV-Licht. So beispielsweise die Rinde der Rosskastanie oder der Esche, Pfefferminztee, Curry, Kürbiskerne, Olivenöl oder Schweppes Tonic. Stellt man zum Beispiel einen Zweig der Rosskastanie in Wasser, so fliesst aus der Rinde Aesculin heraus, welches bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht stark blau leuchtet. In der Rinde der Esche findet man einen Stoff (Fraxin), der eine ähnliche chemische Struktur wie Aesculin aufweist und auch hellblau leuchtet. Die Substanz Aesculin schützt die Rosskastanie vor Insektenfrass. In der Medizin wird Aesculin zur Erweiterung von Blutgefässen und in der Industrie als optischer Aufheller («Weissmacher») für Textilien eingesetzt.

Aus Kürbiskernen löst sich mit ein wenig Chemie eine Vorstufe des Blattgrünfarbstoffs Chlorophyll (Protochlorophyll), welches man im UV-Licht schön rot leuchten sieht. Pflanzen sammeln mit Chlorophyll Licht für die Photosynthese. Ausserdem hat es in verschiedenen Getränken Substanzen aus der Rinde des Chinabaums (Chinin), welche im UV-Licht blaugrün strahlen. Chinin verleiht den Getränken eine bittere Note und wird in der Medizin zur Behandlung von Malaria eingesetzt.

An unserem Stand an der Scientifica können Sie mit diesen Naturstoffen experimentieren und sie zum Leuchten bringen.

Beteiligte

Prof. Helmut Brandl
Zoe Bont (Universität Bern)
Claudia Hegglin
Sofia van Moorsel
Matthias Furler
Philippe Saner
Maja Weilenmann