Der Gleichgewichtssinn hilft uns, unsere Körperhaltung wahrzunehmen und uns im Raum zu orientieren. Störungen des Gleichgewichtssinnes kommen bei rund 10 Prozent der Bevölkerung vor. Um sie diagnostizieren und behandeln zu können, sind genaue Kenntnisse des Innenohrs nötig.
Mit geschlossenen Augen geradeaus laufen, beim Tramfahren lesen, spüren, wo oben und unten ist: Der Gleichgewichtssinn hat viele Aufgaben. In den Bogengängen des Innenohrs werden Drehbewegungen wahrgenommen: Drehen des Kopfes versetzt die Flüssigkeit in den Bogengängen in Bewegung. Sinneszellen nehmen diese Strömung wahr und leiten Informationen über Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung an das Gehirn weiter.
Etwa 10% der Bevölkerung leiden unter Störungen des Gleichgewichtssinns, die zu Schwindel und Unwohlsein führen. Die Fluiddynamik – die Lehre der Bewegung von Flüssigkeiten – kann viele dieser Phänomene erklären.
Wieso kann man einen Gegenstand mit den Augen fixieren, auch wenn man sich bewegt? Weshalb wird jemandem schwindlig, wenn er sich im Bett umdreht oder ein Buch aus dem obersten Regalbrett holt? Kann einem vom Hören schwindlig werden? Finden Sie anhand von Experimenten und Filmen heraus, wie der Gleichgewichtssinn funktioniert und untersuchen Sie selbst, welche physikalischen Phänomene hinter verschiedenen Formen des Schwindels stecken. Erfahren Sie wie Schwindelerkrankungen diagnostiziert werden und sehen Sie neueste Computersimulationen der Strömung in den Bogengängen. Forscher der ETH erklären Ihnen gemeinsam mit Medizinern des Universitätsspitals Zürich, wie sie der Funktionsweise des Gleichgewichtssinns auf die Spur kommen.
Prof. Dr. Leonhard Kleiser
PD Dr. Dominik Obrist
Francesco Boselli
Elisabeth Edom
Bernhard Grieser
Jonas Güresir
PD Dr. Stefan Hegemann
Prof. Dr. Dominik Straumann