Betriebswirte brechen ihre Schweigepflicht

Betriebswirte haben zum Thema Gesundheit mehr zu sagen, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Gesundheit und Wohlbefinden werden etwa durch die Arbeitssituation, oder durch soziale Netzwerke beeinflusst. Mit beidem befasst sich unter anderem die Forschung am Institut für Betriebswirtschaft der UZH.

Soziale Netzwerke im Internet, die Gesundheit von Unternehmen, Wohlbefinden am Arbeitsplatz, gesundes Management von Fussballvereinen: Die Betriebswirte befassen sich in einem breiten Spektrum mit Fragen zur Gesundheit von Menschen und der Unternehmen.

An der Scientifica wird etwa die Frage gestellt, wie es sich auf das Wohlbefinden auswirkt, wenn man seine Beziehungsnetze und Kommunikationsstrukturen auf den sozialen Netzwerken im Internet öffentlich macht. Das IBW untersucht zudem die Zusammenhänge zwischen sozialen Strukturen in der Gesellschaft und dem ökonomischen Handeln.

Unternehmen tragen eine grosse Verantwortung, nicht nur für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, sondern auch für die Gesundheit der Umwelt. Besonders bei grossen Konzernen kommt die soziale und ökologische Komponente wegen wirtschaftlicher Probleme, zunehmender Globalisierung und knappen Ressourcen oft zu kurz. Im Bereich Accounting und Audition befasst sich das IBW mit dem komplexen Zusammenspiel von ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen unternehmerischen Handelns.

Das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeitenden sind entscheidend für die Produktivität von Unternehmen. Monotone Belastungen, Bewegungsarmut und Stress verursachen bei Arbeitnehmenden oft gesundheitliche Belastungen oder Schäden. Dies führt zu Kosten durch krankheitsbedingte Ausfälle oder vermindert die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Seit 2005 misst der «Schweizer Human-Relations-Barometer HRM» jedes Jahr unter anderem die Arbeitszufriedenheit, die Motivation oder die Work-Life-Balance.

Während Sport für den Einzelnen meist die Gesundheit fördert, so steht es um die finanzielle Gesundheit von Sportvereinen nicht immer zum Besten. Das «Center for Research in Sports Administration» befasst sich mit Sport aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive.

Beteiligte

Dr. Volker Nietzel 
Swenja Tutter