Robotiker der ETH Zürich und Biologen der Universität Zürich haben einen Katamaran entwickelt, der selbstständig über den Zürichsee kreuzt. Seine Mission: Er soll spezielle Bakterien aufspüren, deren Gifte die Trinkwasserqualität beeinträchtigen können.
Mit zunehmender Sonneneinstrahlung bildet sich an der Oberfläche des Zürichsees im Frühling eine Warmwasserschicht, in der sich Burgunderblutalgen vermehren. Diese haarförmigen Cyanobakterien wachsen nach und nach zu einem giftigen Algenteppich heran. Im Normalfall vermischt sich die obere Schicht des Sees mit dem kalten Tiefenwasser, sobald sie zu Beginn des Winters abkühlt. Dadurch sterben die Algen ab. Neue Messdaten zeigen jedoch, dass der See während der letzten Jahre nicht immer genügend abkühlte und die Wissenschaftler befürchten, dass die Bakterien «überwintern» und sich noch weiter ausbreiten könnten. Doch um das herauszufinden, brauchen sie Daten über die genaue räumliche Verteilung der Algen im See.
Hier kommt «Lizhbeth», der Roboter-Katamaran, ins Spiel. Seine Messergebnisse geben erstmals Auskunft darüber, wie sich die Bakterien über weite Strecken verteilen. Dazu lässt der Roboter eine Seilwinde mit einem Messsensor bis auf eine Tiefe von 25 Metern in den See hinunter. In einem weiteren Schritt soll «Lizhbeth» die Daten selbst auswerten und autonom entscheiden, welche Regionen des Sees von besonderem Interesse sind.
An der Scientifica stellen wir das Roboterboot im «Pool» vor dem Hauptgebäude der Universität vor.
Weitere Informationen: www.limnobotics.ch
Gregory Hitz
Dr. Marie-Eve Garneau
François Pomerleau
Dr. Cédric Pradalier
PD Dr. Thomas Posch
Prof. Dr. Jakob Pernthaler
Prof. Dr. Roland Y. Siegwart