Speichel – mehr als nur Spucke

Speichel hilft uns nicht nur beim Essen und Reden. Er ist auch ein eigener Mikrokosmos, der Auskunft über unseren Gesundheitszustand geben kann. Die Gruppe Orale Translationale Forschung am Institut für Orale Biologie untersucht, was Moleküle und Bakterien im Speichel über Krankheiten im Körper verraten.

Mikroskopische Aufnahme von Bakterien auf einer Mundschleimhaut-Epithelzelle

Ein tieferer Einblick in den Speichel: Mikroskopische Aufnahme von Bakterien auf einer aus der Mundschleimhaut abgelösten Epithelzelle. Die grün gefärbten Bakterien heissen Tannerella forsythia: sehr stark pathogen, strikt anaerob, gewebeinvasiv.

Täglich produzieren wir rund einen Liter Speichel in unserem Mund. Die klare, viskose Flüssigkeit hilft uns beim Essen und Reden und ist ein idealer Schutz für Zähne, Zahnfleisch, Zunge und Gaumen.

Doch der Speichel bietet noch mehr: Er ist ein perfektes Medium, das eine Vielzahl an Geheimnissen über unseren Gesundheitszustand verbirgt. Tausende von körpereigenen Proteinen und Millionen von körperfremden Mikroorganismen wie Bakterien und Viren sind in unserem Mund und Speichel auf der Suche nach einem geeigneten «Zuhause».

Was uns der Speichel über den Gesundheitszustand des Körpers sagen kann, ist derzeit noch wenig erforscht. Wir untersuchen, welche Moleküle oder Bakterien im Speichel vorhanden sind, und ob und wie sie mit Krankheiten im Mund oder im ganzen Körper zusammenhängen.

An der Scientifica zeigen wir Ihnen, wie wir Speichel sammeln und verarbeiten, um eine potentielle Anwesenheit verschiedener Krankheiten zu studieren.

Beteiligte

Dr. Nagihan Bostanci
Kai Bao
Özgen Öztürk
Verena Osterwalder