Tanzen fördert Koordination im Alter

Das gleichzeitige Ausführen von körperlichen und geistigen Aufgaben ist für ältere Menschen schwieriger als für junge. Deshalb kommt es in anspruchsvollen Situationen – etwa beim Überqueren einer vielbefahrenen Strasse – häufig zu Stürzen. Beim Tanzen sind Geist und Körper gleichermassen gefordert. Es eignet sich deshalb, um diese Koordination zu trainieren.

Das spielerische Tanzen auf der Tanzplatte fördert das Gleichgewicht

Das spielerische Tanzen auf der Tanzplatte fördert das Gleichgewicht und den sicheren Gang bei Senioren.

In der Schweiz stürzt jede dritte Person über 65 Jahren jährlich mindestens einmal. Diese Stürze haben oft weitreichende Folgen wie schwere Schürfungen, Knochenbrüche und sogar den Tod. Grund genug, dass sich das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich in ihrer Forschung intensiv mit der Sturzprävention bei älteren Menschen beschäftigt.

Stürze lassen sich verhindern, wenn wir verstehen, in welchen Situationen diese Stürze auftreten. Meistens geschehen sie nicht während des normalen Gehens, sondern treten dann auf, wenn die Person zur gleichen Zeit geistig gefordert ist. Eine typische Situation ist das Überqueren einer vielbefahrenen Strasse. Nebst der körperlichen Aufgabe gilt es den Verkehr zu beobachten und auf allfällige Gefahren reagieren zu können. Diese Fähigkeit des gleichzeitigen Bewegens und Beobachtens ist bei Senioren im Vergleich zu jungen Erwachsenen deutlich vermindert.

Um diese Doppelaufgaben trainieren zu können, wird am Institut für Bewegungswissenschaften und Sport mit verschiedenen Formen von Tanzen experimentiert. Tanzen ist körperlich und geistig anspruchsvoll. Das Tanzen anhand eines Videospiels beinhaltet beide Komponenten: die Bewegung nach dem Rhythmus und das Beobachten der Pfeile auf dem Bildschirm, welche die korrekte Schrittkombination angeben.

An unserem Stand können Sie beides selber ausprobieren. Versuchen Sie auf den Tanzplatten die Schrittfolgen nachzuvollziehen, die durch Musik und Bildschirm vorgegeben werden.

Beteiligte

PD Dr. Eling de Bruin
Giuseppe Pichierri
Eva van het Reve