Wie fit sind unsere Kinder?

Werden Schweizer Kinder immer bewegungsfauler und schwerer? Das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport beschäftigt sich intensiv mit dieser Frage. Aufschluss geben Tests, mit denen Primarschülerinnen und -schüler in verschiedenen Zürcher Städten auf ihre Fitness geprüft werden.

Forscher untersuchen die Fitness unserer Kinder

Forscher untersuchen anhand von Tests die Fitness unserer Kinder.

Die Meinung ist gemacht: Unsere Kinder bewegen sich immer weniger und haben Mühe mit ihrer Körperkoordination und Fitness. Und: sie werden immer schwerer. Doch stimmt das überhaupt? Studien für die Schweiz fehlen bisher weitgehend, so dass keine verlässlichen Daten vorliegen.

Das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich (IBWS) wollte es genauer wissen. Es testet deshalb jährlich alle Erstklässler der Städte Zürich (seit 2005), Winterthur (seit 2008) und Bülach (seit 2009) auf ihre motorische Leistungsfähigkeit sowie auf Gewicht und Grösse. Zudem verfolgt das IBWS im Rahmen einer Längsschnittstudie einen ganzen Winterthurer Schuljahrgang von 900 Kindern durch die Primarschulzeit. Seit 2005 wurden über 25‘000 Kinder getestet, so dass ein vertiefter Einblick in die motorische Fitness von Kindern möglich wurde. Auch konnte bestimmt werden, welche Faktoren die motorische Entwicklung der Kinder beeinflusst.

Die Erkenntnisse der Studie kommen auch der Politik zu Gute, indem Grundlagen für eine zielgerichtete Bewegungsförderung erstellt werden. Ein Beispiel hierfür ist die von den ETH-Forschenden erstellte motorische Landkarte der Stadt Zürich. Diese zeigt in grafischer Form die lokalen Unterschiede, die bei der motorischen Leistungsfähigkeit der Erstklässlerinnen und Erstklässlern gemessen wurden.

Da die sportmotorische Bestandesaufnahme im Schulumfeld durchgeführt wird, ist der zeitliche und technische Aufwand der Testverfahren begrenzt. Dass die Aufgaben, die den Schülerinnen und Schülern gestellt werden, trotzdem nicht einfach sind, können Besucherinnen und Besucher der «Scientifica 2012» selber am Beispiel des «Tappings» und des zweibeinigen Seitwärtsspringens erleben.

Weitere Informationen: www.wirbewegenzuerich.ch

Beteiligte

Prof. Dr. Kurt Murer
Dr. Roland Müller
Dr. Laura Tomatis
Jessica Siegenthaler
Andreas Krebs