Wie Spitzenpferde gesund bleiben

Spitzenpferde sind hochgezüchtete Athleten, die erstaunliche Leistungen vollbringen. Knochen, Gelenke und Bänder sind dabei kurzzeitig hohen Belastungen ausgesetzt. Die Art der Beschläge oder der Sattelung beeinflussen sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Gesundheit des Pferdes.

Einfluss der Kopf- und Halsposition auf die Bewegung

Mit Markern konnte der Einfluss der Kopf- und Halsposition auf die Bewegung gemessen und rekonstruiert werden.

Messung der Druckbelastung verschiedener Sättel in unterschiedlichen Positionen

Mit einer Satteldruckmessmatte kann die Druckbelastung verschiedener Sättel in unterschiedlichen Positionen gemessen werden. Normal (links) oder zurückgesattelt (rechts).

Hochgezüchtete Spitzenpferde können erstaunliche Leistungen vollbringen: Sie erreichen über kurze Strecken Spitzengeschwindigkeiten von über 70 Stundenkilometern oder können Hindernisparcours mit Sprüngen über 160 cm bewältigen. Diese Spitzenleistungen haben Konsequenzen für den Stoffwechsel und Bewegungsapparat des Pferdes. Besonders die Knochen, Gelenke, Bänder und Sehnen sind kurzzeitig hohen Kräften ausgesetzt.

Verletzungen am Bewegungsapparat sind deshalb der weitaus häufigste Grund, warum die Karriere eines Sportpferdes unterbrochen oder gar beendet werden muss. Umso wichtiger ist es, die Faktoren, welche die Leistungsfähigkeit des Athleten beeinflussen, möglichst optimal zu gestalten. Dazu gehören u.a. Training, Haltung, Ausrüstung und vor allem die körperliche und mentale Gesundheit. Der Präventivgedanke hat in der Sportmedizin also einen grossen Stellenwert.

Tritt dennoch eine Leistungseinbusse zu Tage, so ist sie meist die Folge verschiedener, komplex vernetzter Probleme, deren Ursachen gezielt abgeklärt werden müssen. Dies nicht nur aus Gründen des Tierschutzes, sondern auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Spitzenpferde kosten viel Geld. Sind sie angeschlagen, werden sie nie ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen können.

Die Leistungsbereitschaft eines Athleten kann in sogenannten Leistungstests gemessen werden. Diese Untersuchungen finden am Tierspital Zürich auf einem Laufband statt, wo die Pferde bei hohem Tempo galoppiert werden können. Solche Untersuchungen sind notwendig, weil bestimmte Erkrankungen erst unter Belastung erkennbar werden.

Mit dem Laufband können auch wissenschaftliche Fragestellungen wie z.B. der Effekt verschiedener Kopf-Hals Positionen auf die Bewegung oder der Einfluss von Beschlag, Sattelung und Reitereinwirkung auf die Belastung von Gliedmassen und Rücken des Pferdes untersucht werden.

Die Belastung des Pferdes können Sie an unserem Stand an der Scientifica auf einem Reitsimulator selber beobachten. Zudem können Sie an lebenden Ponys an unserem Stand sehen, wie deren Herz schlägt und ihr Wissen in einem Pferdequiz testen.

Beteiligte

Dr. Nina Waldern
Dr. Katja Geser-von Peinen
Dr. Lea Ramseier
Dr. Selma Latif
PD Dr. Michael Weishaupt