Kann auch in der Schweiz gefahrlos Energie aus Erdwärme geschöpft werden? Diese Frage beschäftigt Geologen, Geophysiker und Mineralogen gleichermassen. Anhand verschiedener Experimente, Filmen und Kurzvorträgen erhalten Sie an der «Scientifica 2011» und im Museum focusTerra einen faszinierenden Einblick in die Wärme- und Energiespeicherung im Innern unserer Erde.
In der Schweiz gibt es bereits heute ein Energiedefizit, das mit dem Ausstieg aus der Atomenergie noch ansteigen wird. Ungefähr 40% unserer Energie muss voraussichtlich in der Zukunft von anderen Energiequellen gespeist werden. Die beinahe unerschöpfliche Wärme der Erde bietet sich als eine alternative, ökologisch verträgliche Quelle an. In Regionen, in denen uns die Erde natürliche Hydrothermal-Systeme, d.h. warmes oder heisses Grundwasser, zur Verfügung stellt nutzen wir diese bereits. Aber können wir mit den derzeit entwickelten Technologien (Stimulierte Geothermische Systeme) auch aus dem trockenen Grundgebirge risikolos CO2-freie Energie gewinnen?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ETH Zürich erklären an der «Scientifica 2011» mit einem einfachen Versuch, Filmen und Kurzvorträgen, wie Geothermie funktioniert und was ihre Herausforderungen sind.
Der Scientifica-Stand bietet zudem die Möglichkeit, fossile Energieträger einmal auf eine andere Art zu betrachten: Besucherinnen und Besucher dürfen riechen, sehen und fühlen, wie Erdöl im Gestein gespeichert ist. Auf dem Fossilienklopfplatz können sie sich ausserdem auf die Suche nach Versteinerungen im Erdöl-Muttergestein und so auf eine Reise durch die Erdgeschichte begeben.
Im Museum focusTerra der ETH Zürich erfahren die Scientifica-Gäste ausserdem, dass die Wärme der Erde nicht nur wertvolle Energie liefert. Sie ist auch die Ursache für unser Magnetfeld, das uns vor gefährlicher Strahlung aus dem Weltall schützt. Es wird durch Umwälzungen von flüssigem Eisen im Erdkern hervorgerufen, welche einen riesigen Geodynamo entstehen lassen.
Ausstellung: focusTerra
Fossilien: Paläontologisches Institut und Museum
Mit freundlicher Unterstützung durch Eckardt Natursteine AG und Holcim (Süddeutschland) GmbH
Dr. Peter Brack
Dr. Ulrike Kastrup
Dr. Martine Vernooij Heuberger