Der menschliche Willen lässt uns Berge erklimmen oder einer süssen Versuchung widerstehen. Doch wie kann man die Willenskraft messen? Und weshalb versagt sie so oft?
Willenskraft brauchen wir jeden Tag, um Verlockungen zu widerstehen, um Vorsätze und Vorhaben in die Tat umzusetzen und um bei anstrengenden geistigen Tätigkeiten bei der Sache zu bleiben. Aber wie kann man Willenskraft messen, wenn man beispielsweise untersuchen möchte, unter welchen Umständen Menschen mehr oder weniger Willenskraft aufbringen? Psychologen haben vielfältige Methoden entwickelt, mit denen sie versuchen, unserer Willenskraft auf den Grund zu gehen.
Für die Forschung interessant ist insbesondere, wann und weshalb die Willenskraft versagt. Denn viele Probleme unserer Gesellschaft stehen mit mangelnder Willenskraft in Verbindung, wie zum Beispiel Drogensucht, Alkoholprobleme, Übergewicht, oder auch schlicht das tägliche Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten.
Wenn wir wissen, was Personen hilft, Verlockungen zu widerstehen, können wir zukünftig Interventionsprogramme entwickeln, um gezielt Personen zu helfen, deren Willenskraft tagtäglich gefordert ist – zum Beispiel Diabetikern, die sich in ihrem Essverhalten einschränken müssen, Suchtkranken, die durch ihre Abhängigkeit oft in Versuchung geführt werden oder auch Schülern mit Lernschwierigkeiten, die Ablenkungen von ihren Schulaufgaben Widerstand leisten müssen.
Die psychologische Forschung setzt verschiedene Verfahren und Methoden ein, um die Willenskraft zu messen. An der «Scientifica» können Sie z.B. mit computerbasierten Instrumenten, Fragebögen oder interaktiven Versuchsaufbauten Ihre eigene Willenskraft auf die Probe stellen. Zudem zeigen wir Ihnen mit Präsentationen und Videos aus psychologischen Experimenten, welche geistig oder körperlich anstrengenden Tätigkeiten unsere Willenskraft besonders fordern und zu welchen Erkenntnissen über Willenskraft die Wissenschaft mit Hilfe dieser Methoden gekommen ist.
Dr. phil. Veronika Job
Svenja Koletzko
Katharina Bernecker