Macht uns die Ernährung krank?

Der Darm ist ein entscheidendes Organ für die Umwandlung von Nahrungsmitteln in Energie für den Körper. Verschiedene Faktoren können jedoch zu chronischen Entzündungen des Darms führen, die seine Funktion als Verdauungsorgan beinträchtigen. Neben genetischen Ursachen kann auch die Ernährung dabei eine Rolle spielen.

Anhaltender Durchfall, Bauchschmerzen und Kraftlosigkeit: das sind die wesentlichen Symptome einer Darmentzündung. Treten diese Beschwerden innerhalb kurzer Zeit immer wieder auf, liegt die Diagnose einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung – Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa – nahe. Der Morbus Crohn kann den gesamten Verdauungstrakt und sämtliche Schichten des Darms befallen und zum Teil regelrecht zerstören. Bei Colitis ulcerosa ist nur die Schleimhaut des Dickdarmes betroffen.

Rund 35 bis 50% der Ursachen für beide Krankheiten sind genetisch bedingt. Andere Einflussfaktoren können Hygiene, Umwelteinflüsse, Ernährungsweise oder psychische Gründe sein; belegt ist ein negativer Einfluss des Rauchens auf Morbus Crohn.

An der Scientifica können sie die Aufbau und Funktionsweise des Darmes in einem begehbaren Modell anschaulich erfahren. Wir informieren Sie darüber, wie chronische Darmentzündungen diagnostiziert werden können und welche Therapiemöglichkeiten bestehen.

Im Rahmen einer Studie (Swiss IBD Cohort Study) untersuchen wir schweizweit, welche Faktoren eine entzündliche Darmerkrankung auslösen und beeinflussen können, sowie die Konsequenzen der Erkrankungen auf die körperliche, geistige und soziale Verfassung der Patienten. Zudem untersuchen wir die generellen Auswirkungen, welche diese Krankheiten auf unser Gesundheitssystem haben. Letztlich geht es um eine Verbesserung der medizinischen Versorgungssituation der Betroffenen. An der Swiss IBD Cohort Study können alle in der Schweiz wohnenden Patienten und Patientinnen teilnehmen, die an einem Morbus Crohn oder an einer Colitis ulcerosa leiden.

Beteiligte

Prof. Gerhard Rogler