Menschen speichern Energie in drei unterschiedlichen Formen: als Kohlenhydrate, als Proteine und als Fette. An der «Scientifica 2011» erfahren Sie, wie viel Energie Sie in welcher Form mit sich tragen und welche Energie Sie durch verschiedene Bewegungsformen verbrauchen.
In Abhängigkeit der Energieform wird nämlich mehr oder weniger Wasser mit eingelagert, was mit einer unterschiedlichen «Effizienz» der Energiespeicherung (Gewichtszunahme pro Einheit eingelagerter Energie) verbunden ist. Am grössten ist die Speichereffizienz von Fett, da der Fettgehalt im Fettgewebe bis 90 Gewichtsprozent betragen kann. Im Unterschied dazu weisen Proteine und Kohlenhydrate eine wesentlich geringere Speichereffizienz auf. Entsprechend ist der Wassergehalt von Muskeln mit ca. 77% Gewichtsprozent sehr hoch. Muskelproteine erfüllen jedoch eine Doppelfunktion. Sie dienen nicht nur der Energiespeicherung, sondern ermöglichen auch die Produktion von mechanischer Leistung durch Energieverbrauch bei Muskelaktivität.
Diese Muskelaktivität ist für die Gesundheit des Menschen von zentraler Bedeutung. Die Gruppe Sportphysiologie von ETH Zürich und Universität Zürich untersucht, wie Muskeln und Knochen Trainingsreize «wahrnehmen», wie diese Reize molekular, zellulär und systemisch «verarbeitet» werden und welche funktionellen Effekte (z.B. mehr Leistung, höhere Insulinsensitivität etc.) daraus resultieren. Im Speziellen interessiert sie sich dafür, wie verschiedene Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht, [Epi-]Genetik, Krankheit, Ernährung etc.) die Signalübertragung beeinflussen. Aus den Forschungserkenntnissen werden hocheffektive und -effiziente, personalisierte Trainingsmethoden entwickelt, die sowohl in der Medizin und Rehabilitation wie auch in der Prävention und im (Spitzen-)Sport eingesetzt werden können.
An der Scientifica messen Mitarbeitende der Gruppe Sportphysiologie den Fett- und Muskelgehalt der Standbesucherinnen und -besucher und bestimmen anhand eines einfachen Zwei-Bein-Sprunges ihre maximale mechanische Leistung. Zudem erfahren sie, wie viel Energie sie zum Dämpfen von mechanischen Schwingungen beim Stand auf einer Vibrationsplatte aufwenden müssen.
Prof. Urs Boutellier
Dr. Marco Toigo
David Aguayo
Elmar Anliker
Sandro Müller