Wie zerkleinern wir Treibstoffe – Kauen als Selbstverständlichkeit?

Durch Kauen zerkleinern wir unsere Nahrung, damit sie von unserem Körper aufgenommen werden kann. Die Klinik für Kaufunktionsstörungen, abnehmbare Rekonstruktionen, Alters- und Behindertenzahnmedizin der Universität Zürich geht der Frage nach, wie unsere Kauleistung unsere Gesundheit beeinflusst und ermöglicht Ihnen, sich ein Bild Ihrer eigenen Kaumuskelaktivität zu machen.

«Prima digestio fit in ore» («die erste Verdauung findet im Munde statt») ist eine alte, bereits den alten Römern bekannte Gesundheitsregel. Die Strukturen der Mundhöhle nehmen die Nahrung auf und zerkleinern sie für Weitertransport, Verdauung und Verwertung durch den Körper. Aber welchen Einfluss hat die Kauleistung auf Ernährungszustand und allgemeine Gesundheit, insbesondere bei betagten und zahnlosen Menschen?

Die Klinik für Kaufunktionsstörungen, abnehmbare Rekonstruktionen, Alters- und Behindertenzahnmedizin der Universität Zürich präsentiert an der «Scientifica 2011» Apparate zur Aufnahme von Unterkieferbewegungen, zur Analyse der funktionellen Anatomie des Kausystems und zur Langzeitaufzeichnung der Kaumuskelaktivität. Die Besucherinnen und Besucher können diese Aufnahmemethoden an Modellen oder an sich selbst ausprobieren und sich eine Vorstellung der Kaufunktion bilden. Weiter zeigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre experimentelle Knorpelforschung, wobei sie die Belastung des Kiefergelenks simulieren und die Folgen auf dessen Integrität untersuchen.

Am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich wurden innovative Techniken entwickelt, um Kauvorgänge hochdetailliert zu messen. Sie bestehen aus der Kombination bildgebender Verfahren, präziser Bewegungsaufnahmen und ambulant erfasster elektrischer Signale der Kaumuskeln. Damit ist eine individualisierte Analyse der Funktionsweise des Kauapparates und dessen Störungen möglich.

Beteiligte

Prof. Luigi M. Gallo
Vera Colombo
Stefan Erni
Eveline Studer