Die DNA als Schlüssel der personalisierten Tumortherapie

Personalisierte Therapien, die auf die spezifischen genetischen Eigenschaften des einzelnen Patienten eingehen, sind ein neuer Weg in der Krebsbekämpfung. Dabei werden Medikamente gezielt gegen spezifische Mutationen eingesetzt, um so die Heilungschancen zu erhöhen und Nebenwirkungen zu reduzieren.

Personalisierte Medizin

Biopsie, Mutation, Medikament, Validierung: Vier Schritte der Personalisierten Medizin.

Die DNS unserer Körperzellen trägt unsere Erbinformationen, die Gene. Wird diese DNS nicht richtig geteilt oder zusammengefügt, können Veränderungen entstehen, sogenannte Mutationen. Wenn Zellen mit mutierter DNS nicht mehr sterben, bildet sich ein Tumor und man spricht von einer Krebs-Erkrankung.

Ein Tumor besteht aus vielen verschiedenen Zellpopoulationen, die sich genetisch aufgrund der Mutationen unterscheiden. Mit Hilfe der DNS-Sequenzierung können diese Mutationen identifiziert und bestimmt werden. Diese genetischen Unterschiede werden in der personalisierten Medizin zur Therapie eingesetzt: In der Regel erhalten Patienten, die an der gleichen Krankheit leiden, auch das gleiche Medikament. In der personalisierten Medizin werden Tumore gezielt behandelt, indem die spezifischen genetischen Veränderungen identifiziert und dann Medikamente ausgewählt werden, welche genau diesen Mutationen entgegenwirken. Im Falle von Tumoren mit mehreren Zellpopulationen kann es sein, dass sogar mehrere Medikamente zielgerichtet eingesetzt werden müssen.

Solche massgeschneiderten Therapiekonzepte erhöhen nicht nur die Überlebenschancen sondern reduzieren auch die Nebenwirkungen. Durch eine grossangelegte Studie des Universitätsspitals Zürich mit über 1000 an Lungenkrebs erkrankten Patienten konnte dies aufgezeigt werden.

An der Scientifica können die Besucher am Mikroskop selber Krebszellen identifizieren und danach den Weg von der Suche der Mutation bis hin zur Bestimmung einer massgeschneiderten Behandlung durchspielen. Ein Roboter überprüft im Anschluss das dabei erzielte Ergebnis.

Beteiligte:

Prof. Niko Beerenwinkel
Prof. Holger Moch
Dr. Silke Schneider
Dr. Daniel Stekhoven
Dr. Christian Stirnimann
Sara Gerber
Prof. Christian Wolfrum
Alexandra Bünder
PD Dr. Alessandra Curioni