Camera Work – ein Kunstmagazin im digitalen Labor

Die weltweit bedeutende Fotografie- und Kunstzeitschrift «Camera Work» (1903-1917) hat die Wahrnehmung der Fotografie grundlegend geprägt. Das Forschungsteam präsentiert an der Scientifica eine digitale Ausgabe neben wertvollen Originalen.

Frank Eugene, Eugene, Stieglitz, Steichen und Kühn bewundern ein Werk von Frank Eugene, 1907, Platindruck

Gertrude Käsebier, Portrait (Miss N.), 1903, Fotogravüre montiert auf Japanpapier und Karton

 

Robert Demachy, Speed, 1904, Fotogravüre montiert auf Japanpapier und Karton

«Camera Work: A Photographic Quarterly» von Alfred Stieglitz ist eine Ikone der Moderne. Die  Zeitschrift erschien 1903 bis 1917 in New York und fasziniert bis heute dank ihres einzigartigen Zusammenspiels von Fotografie, Malerei, literarischen Essays, Gedichten und kunsttheoretischen Texten. «Camera Work» hat Fotografie als künstlerisches Medium etabliert. Mit hunderten von Hand eingeklebten Edeldrucken gelten die 53 Nummern des kostbaren und fragilen Magazins als Raritäten.

Ein kompletter Satz aus Schweizer Privatbesitz wurde in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg digitalisiert. Die hochauflösenden Bilddaten lassen die Papiersorten, Tonwerte und Farbabstufungen der originalen Druckseiten in nie erreichter Qualität erleben. Auf der Basis dieses digitalen Tools untersucht das Forschungsteam die avantgardistische Zeitschrift «Camera Work», ihr Netzwerk und ihre internationale Wirkung. Fragen nach Materialität, Layout und Typografie stehen ebenso im Fokus wie die Unterschiede der damals verwendeten Bildtechniken Fotogravüre, Halbton- und Gummidruck zum fotografischen Abzug.

Am Stand sehen Sie Originalausgaben von «Camera Work». Sie können digital durch die erste Nummer und in einem Faksimile blättern. Ein Film präsentiert beispielhaft die Zeitschrift. Ein Highlight bildet der Workshop zu einer frühen fotografischen Technik: Erstellen Sie ein eigenes Cyanotypie-Selfie und nehmen Sie Ihr magisches blaues Licht-Bild mit nach Hause.

Beteiligte:

Prof. Dr. Bettina Gockel
Dr. Nanni Baltzer
Dr. Catherine Berger
Laura Gronius, M. A.
Nadine Jirka, MA<
Dr. Sophie Junge
Dr. Thilo Koenig
Dr. des. Patrizia Munforte
Dr. Marc-Joachim Wasmer