Vom DNA-Buchstabensalat zur Erkenntnis

Die gesamte Erbinformation eines Organismus kann heute in kurzer Zeit bestimmt werden. Die riesigen Datenmengen – beim Menschen vergleichbar einer Sequenz mit 3 Milliarden Buchstaben – geben Aufschluss darüber, wie neue Arten entstehen oder warum Medikamente nicht bei allen Menschen gleich gut wirken.

Visualisierung DNA Helix und Maus

Die riesigen Datenmengen, die in der DNA verborgen sind, geben Aufschluss etwa über die Bildung von Arten oder die Wirkungsweise von Medikamenten.

Heute kann die gesamte DNA, also die gesamte Erbinformation eines Organismus in kurzer Zeit entziffert werden. Es ist möglich herauszufinden, wie die DNA-Sequenz eines Wurms, einer Pflanze, eines Virus, eines Steinbockes oder Ihrer Grosstante lautet. Das Resultat ist dann zunächst einmal eine Buchstabenkette aus A, T, G und C von fast unvorstellbarer Länge: mehr als 3 Milliarden Buchstaben beim Menschen! 

Und wozu dient dieser riesige Buchstabensalat? Mit ausgeklügelten Methoden (Algorithmen) können die Buchstabenketten analysiert und so spannende und wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Beispielsweise erklärt es, warum zwei Hausmäuse zusammen fast keine Nachkommen zeugen können, obwohl sie zur gleichen Art gehören und nur wenige Kilometer voneinander entfernt leben. Dies ermöglicht Aufschlüsse darüber, wie neue Tierarten entstehen und sich Lebewesen verändern und an ihre Umweltbedingungen anpassen können.

Auf die selbe Weise kann ein Arzt bei einem Patienten mit HIV bestimmen, welche Varianten des Virus im Körper vorhanden sind – und weiss so, welche Medikamente bei diesem Patienten wirken.

Anhand dieser zwei Beispiele können Sie am Scientifica-Stand erleben, wie aus dem riesigen DNA-Buchstabensalat Erkenntnisse gewonnen werden.

Beteiligte

Dr. Annegret Lesslauer
Angela Leu
Dr. Heidi Tschanz-Lischer
Prof. Dr. Roger Kouyos
Dr. Stefan Wyder
Dr. Yvonne Möller-Steinbach
Mira Portmann
Nadine Bachmann
Karin Rüegg