Weltweit sind Wissenschaftler seit Jahrzehnten auf der Suche nach verlässlichen Zeichen, die ein kommendes Erdbeben ankündigen. Trotz anekdotischen Erfolgsgeschichten hat sich bisher keiner der häufig diskutieren «Erdbebenpropheten» als ausreichend verlässlich erwiesen. Seismische Daten helfen aber dabei, die Frage nach dem nächsten Beben näherungsweise zu beantworten.
Alleine in der Schweiz werden jährlich zwei- bis dreitausend Gigabyte seismischer Daten beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich gesammelt, ausgewertet und archiviert. Aus diesen lassen sich bestimmte Muster herauslesen, die es ermöglichen, Aussagen über die Grössenverteilung und die räumliche Verteilung von Erdbeben zu machen. Diese Informationen dienen als Grundlage für die Gefährdungsabschätzung und um die genauen Ursachen und Mechanismen von Erdbeben zu erforschen. Eine schnelle Auswertung von seismischen Daten ermöglicht es zudem, sogenannte Erdbebenfrühwarnsysteme zu betreiben. Erdbebenwellen breiten sich weniger rasch aus als elektromagnetische Wellen. Dies erlaubt, weiter entfernte Gebiete zu warnen, sobald einige seismische Stationen ein Beben in ihrer Nähe registriert haben.
Begeben Sie sich am Stand des SED auf eine Erkundungstour und widmen Sie sich eigenständig der Frage nach dem nächsten Beben. Sie erfahren, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seismische Daten sammeln, auswerten und darstellen, beispielsweise in Form von Erdbebengefährdungskarten. Ihre persönliche Erdbebengeschichte können Sie mit Unterstützung von Madame und Monsieur Tremble entdecken. Darüber hinaus haben Sie Gelegenheit, die am häufigsten diskutierten «Erdbebenpropheten» kennenzulernen.
Mitarbeitende Schweizerischer Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich