Schwindel aufdecken

Prof. Dr. phil. Henriette Haas, externe Titularprofessorin für forensische Psychologie, UZH

Wann kann man einer Erzählung, sei es in der Wissenschaft oder dem Journalismus, trauen und was sollte uns skeptisch machen? Manipulative Erzählungen sind wenig glaubhaft. Unehrliche Darstellungen lassen Informationsquellen im Dunkeln, benutzen rhetorische Pirouetten oder schwammige Andeutungen, enthalten Widersprüche und brechen zusammen, wenn man sie mit Fakten abgleicht. Alarmzeichen, dass etwas nicht stimmen könnte, sind auch Skandalisierungstechniken, beispielsweise das Einhämmern von unbelegten Anschuldigungen. In den Geisteswissenschaften kommt die Manipulation manchmal im Gewand gestelzter Phrasen daher. Die angebliche Gelehrsamkeit schüchtert viele Menschen ein. Wie entlarvt man den höheren Blödsinn? Anhand von Beispielen analysieren wir Verschwörungstheorien: Welche Motive haben die Autoren? Wie sind sie konstruiert? Weshalb überzeugen sie viele Leserinnen und Leser dennoch?