Prof. Dr. Volker Dellwo, Ausserordentlicher Professor für Phonetik, Institut für Computerlinguistik, UZH
Die menschliche Stimme ist individuell. Deshalb erkennen wir unsere Freunde, Verwandte und Bekannte meist sehr sicher anhand ihrer Stimme. Die Forensische Phonetik macht sich dieses Phänomen zunutze, indem sie zum Beispiel die umstrittene Stimme eines Verbrechers analysiert und mit der Stimme eines Verdächtigen vergleicht. Darauf gestützt ermittelt sie, mit welcher Wahrscheinlichkeit beide Stimmen vom gleichen oder von unterschiedlichen Sprechern stammen. Wie funktioniert das? Wir zeigen in unserem Vortrag, was unsere Stimme individuell macht, und wie wir Merkmale unserer Individualität technisch manipulieren können – etwa eine weibliche in eine männliche Stimme zu verwandeln oder eine andere Person mit unserer Stimme sprechen zu lassen. Letztlich stellt sich die Frage: Können solche Manipulationen die forensische Aufklärung behindern?