Raum nutzen – Leben schützen

Naturgefahren, Verschmutzung des Grundwassers, Kulturlandverlust, Zersiedlung und Landschaftszerstörung beeinträchtigen uns und unseren Lebensraum. Raumplanung schützt Menschenleben, das Bauwerk Schweiz und unsere natürlichen Lebensgrundlagen, indem sie zeigt, wo sicher gebaut werden kann – und wo aus Sicherheitsgründen nicht gebaut werden darf.

Wohn- und Siedlungsfläche

Seit 1930 hat sich die Einwohnerzahl in der Schweiz von 4 Mio. auf 8 Mio. verdoppelt. Verdoppelt hat sich im selben Zeitraum auch die in Anspruch genommene Wohnfläche pro Kopf. Die Siedlungsfläche hat sich stark ausgeweitet, immer mehr Kulturland wird überbaut.

Gefahrenkarte Davos

Gefahrenkarte Davos: Durch die Ausweisung von Gefahrenzonen und die Anpassung der Baugebiete werden Gebiete mit hohem Risiko für Naturgefahren nicht bebaut.

Tanklager

Diese Tanklager im Zentrum von Basel werden nicht mehr benötigt. Hier entsteht ein neues Stück Stadt ohne dass zusätzliche Flächen am Siedlungsrand überbaut werden müssen.

Bei der Raumplanung geht es darum, unterschiedliche Raumnutzungen aufeinander abzustimmen, damit Konflikte verhindert und Risiken vermindert werden können. Wir alle sind Akteure im Raum. Wir wohnen, arbeiten, kaufen ein und gehen ins Kino. Wir fahren in die Berge und fliegen ans Meer. Mit diesen Aktivitäten nimmt jeder von uns täglich Einfluss auf den Raum, benutzt Infrastrukturen, nimmt Fläche in Anspruch – und entscheidet damit über das Aussehen unseres Lebensraums. Unsere Flächenansprüche steigen ständig. Das hat Auswirkungen auf den Raum und bringt Risiken mit sich: Hochwasser, Murgänge und Lawinen bedrohen Siedlungen, Ackerfläche geht verloren, die Kosten für Infrastrukturbau und -unterhalt steigen.

Was kann die Raumplanung für eine Reduktion dieser Risiken leisten? Sie beugt Schäden durch Naturgewalten und Umweltbeeinträchtigungen vor. Sie kann Zersiedelung vermeiden. Sie kann intakte Landschaften und Landwirtschaftsflächen erhalten. Sie kann für kurze Wege sorgen, Staus verhindern und damit Energie sparen. Sie kann die Siedlungsentwicklung in bereits erschlossene Gebiete lenken und auf diese Weise die Kosten für den Bau von Strassen sowie Wasser-, Abwasser- und Elektroleitungen tief, bezahlbar halten. Sie kann die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass private Grundeigentümer und die öffentliche Hand gemeinschaftlich lebensfreundliche Siedlungen bauen. Wie das funktioniert, zeigt ihnen das Netzwerk Stadt und Landschaft der ETH Zürich mit Kurzfilmen und einem 3D-Modell.

Wir danken für die Unterstützung von Memoriav, Cinémathèque suisse, Schweizer Radio und Fernsehen, Radio Télévision Suisse.

Beteiligte

Prof. Dr. Bernd Scholl
Dr. Martina Schretzenmayr
Simona Casaulta-Meyer
Dr. Rudolf Schilling
Rolf Günter