Risiko Röntgenstrahlen – gesund oder schädlich?

Röntgenstrahlen sind nicht mehr aus der diagnostischen Medizin wegzudenken. Trotzdem können sie ein gewisses Risiko für die Entstehung von Krebs darstellen. Die moderne Radiologie kennt zahlreiche Methoden, um die für Untersuchungen notwendige Strahlendosis auf ein Minimum zu reduzieren.

Röntgenbild

Eines der ersten Röntgenbilder, angefertigt am 22. Dezember 1895 durch Wilhelm Konrad Röntgen von der Hand seiner Frau Berta.

Rasierklinge

Irrlichternde Einschätzung der Risiken von Röntgenstrahlen am Beispiel von mit Radon – einem radioaktiven Element - versetzten Rasierklingen (Knoxville, Tennessee, ca. 1946 - 1950).

3D-Computertomographie

3D-Computertomographie eines Patienten mit einer Gefässprothese.

Was ist Röntgenstrahlung?

Röntgenstrahlen – benannt nach deren Entdecker Wilhelm Konrad Röntgen – sind ionisierende elektromagnetische Wellen. Sie können lebende Materie durchdringen und liefern uns Informationen über die Organe des menschlichen Körpers sowie über verschiedene Krankheiten. Zu den Untersuchungen mit Röntgenstrahlen gehören u.a. die herkömmliche Röntgenaufnahme der Lunge, die Mammographie (Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust), die Durchleuchtung (Eingriffe mittels Katheter) und die Computertomographie (CT).

Existiert ein Risiko durch Röntgenstrahlen?

Röntgenaufnahmen helfen bei der Diagnosestellung zahlreicher Erkrankungen. Im Gegensatz zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts nimmt man heute jedoch an, dass Röngenstrahlen ein gewisses Risiko darstellen können. Im Falle eines Hand-, Zahn- oder Kieferröntgenbildes oder etwa einer Röntgenaufnahme der Brust oder der Knochen ist der Patient nur sehr geringer Strahlung ausgesetzt. Sie entspricht einigen Tagen an natürlicher Strahlung auf der Erde. Bei diesen Untersuchungen ist das Risiko durch die Strahlen einer Röntgenuntersuchung beim Erwachsenen vernachlässigbar.

Bei der CT und bei Durchleuchtungsuntersuchungen sind die Strahlendosen oftmals höher, so dass hier von Seiten Radiologie besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen. Man geht davon aus, dass jede Röntgenstrahlung, sei sie noch so gering, ein gewisses Risiko für die Entstehung von Krebs darstellt, und dass es keinen Schwellenwert gibt, unter dem es kein Risiko gibt.

Was tun Radiologen und Radiologinnen, um das Risiko zu minimieren?

Eine der Hauptaufgaben der Radiologinnen und Radiologen ist, die Indikation zu allen Untersuchungen mit Röntgenstrahlen kritisch zu prüfen. Dies gilt insb. bei Schwangeren und Kindern. Es ist nicht immer zwingend notwendig, eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen durchzuführen, oft kann auf eine alternative Methode wie der Ultraschall und die Magnetresonanztomographie ausgewichen werden.

Darüber hinaus bedient sich die Radiologie zahlreicher Techniken durch die die Strahlendosis jeder Untersuchung minimiert und optimiert, sowie unter gängige Richtwerte gebracht wird. So gelingt es, das theoretische Risiko für den individuellen Patienten auf ein absolutes Minimum zu bringen.

Beteiligte

Prof. Dr. Hatem Alkadhi
Dr. Stephan Baumüller
Dr. Sonja Gordic
PD Dr. Paul Stolzmann
Dr. D. Fasler
Dr. R. Gnannt
Dr. R. Götti
Dr. O. Donati