Wie schützen sich Mäuse vor Borreliose? Warum ist Mehltau so unberechenbar? Wie entwickelt sich antibiotikaresistente Tuberkulose? Krankheitserreger und Immunsysteme liefern sich ein ständiges «Wettrüsten». Das Verstehen dieser Evolution hilft, moderne Krankheiten zu bekämpfen.
So klein Krankheitserreger auch sind, sie können uns mit vielerlei Symptomen ausser Gefecht setzen. Und nicht nur uns Menschen können sie gefährlich werden, sondern auch Tieren und Pflanzen. An drei ganz unterschiedlichen Beispielen zeigen wir Ihnen, welcher «Tricks» sich Krankheitserreger bedienen und wie sich deren Wirte zur Wehr setzen.
Borreliose ist mit jährlich rund 10'000 Neuinfektionen die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in der Schweiz. Der Mensch wird jedoch nur zufällig infiziert: die eigentlichen Wirte sind Kleinsäuger und Vögel. Wir untersuchen, welche Anpassungen Mäuse entwickelt haben, um sich vor den Borrelien zu schützen.
Mehltau ist eine gefährliche Pflanzenkrankheit, welche weltweit zu enormen Ernteausfällen führt. Er passt sich schnell an neue, zunächst resistente Nutzpflanzen-Züchtungen an und kann so nach kurzer Zeit auch diese befallen.
Tuberkulose (Schwindsucht) befällt den Menschen schon seit Jahrtausenden. Dank Antibiotika können wir heute Tuberkulose erfolgreich bekämpfen; jedoch treten immer mehr resistente Stämme auf. Um zu lernen, wie wir solche therapieren können, untersuchen wir historische Tuberkulosefälle molekulargenetisch und erfahren so mehr über die Anpassungsfähigkeit der Tuberkulose-Bakterien.
Am Stand:
Zentrum für Evolutionäre Medizin
Evolutionary Ecology, Ecophysiology and Immunogenetics of Vertebrates
Dr. Abigail Bouwman
Dr. Annegret Lesslauer
Kevin Reeh
Stefan Roffler
Prof. Dr. Frank Rühli
Prof. Dr. Barbara Tschirren
PD Dr. Thomas Wicker