Dr. Michael Pfeiffer, Institut für Neuroinformatik, Universität Zürich und ETH Zürich
Ob Gesichter, Schrift, Gegenstände, Gebäude – scheinbar mühelos und in kürzester Zeit erkennt unser Hirn, was unser Auge sieht. Geradezu absurd einfach klingt für uns eine Frage wie „Sehe ich einen Apfel oder ein Auto?“, doch für einen Computer stellt dies ein äusserst komplexes Problem dar, das nur ungenau und mit grosser Rechenleistung gelöst werden kann. Worin liegt der grosse Vorteil des menschlichen Hirns? Und wie können wir Computerprogramme verbessern, um ähnlich präzise und schnell Bilder zu verstehen? In den letzten zwei bis drei Jahren hat ein Verfahren aus der künstlichen Intelligenz namens „Deep Learning“ grosse Erfolge bei der Erkennung von Handschrift, Gesichtern, oder Bildern aus dem Internet erzielt. Konzerne wie Google, Facebook, oder Microsoft haben im grossen Stil in diese neue Technologie investiert. Interessanterweise zeigen sich bei Deep Learning Ähnlichkeiten zur Verarbeitung von Bildern in unserem Hirn. Dieser Vortrag erklärt kurz den Aufbau unseres visuellen Systems, zeigt Ähnlichkeiten mit Bildverarbeitung am Computer auf, und bespricht die Chancen und Anwendungen dieser Zukunftstechnologie.