Prof. Dr. Mireille Schnyder, Deutsches Seminar, Universität Zürich
«Erstaunlich!», «Wunderbar!» Dass ein Publikum auf eine Rede oder ein literarisches Werk so reagiert, ist ein erklärtes Ziel von Rhetorik und Dichtungstheorie. Wie das zu erreichen ist, ist die Kunst der richtigen Wortwahl, der Inszenierung von erzählerischen Überraschungseffekten, der Vorstellung von Neuem, etc. Liest man die Beschreibungen der dafür einzusetzenden Techniken der Redekunst, meint man manchmal die Anleitung einer Lichtregie zu lesen. So bildet der Vorstellungshorizont des Lichtes und seiner Erscheinungen den Hintergrund für die Staunen erregenden Sprachkünste. Der Vortrag weist auf diese Verbindung von Licht und Sprache, damit aber auch von visueller und sprachlicher Wahrnehmung hin. Eine Verbindung, die auch gerade für die Darstellung von neuen Erkenntnissen in wissenschaftlicher Literatur relevant ist.