Alexander Seifert, Zentrum für Gerontologie, Universität Zürich
Mit der Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung steigt die Zahl der Personen, die im Alter neu mit einer Sehbeeinträchtigung konfrontiert sind. Die damit verbundenen Krankheitsbilder werden in den nächsten Jahren nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich an Bedeutung gewinnen. Ältere Menschen, die erst im Alter ihre Sehkraft sukzessive oder abrupt verlieren, erleben im täglichen Leben vielfältige Beeinträchtigungen. Gerade der schleichende Verlust der Sehkraft wird in der individuellen Wahrnehmung oftmals als emotional bedeutsame Veränderung von «Licht» (Lebensfreude, Selbstständigkeit, Aktivität im hohen Alter) zu «Schatten» (depressive Verstimmungen, niedrigere Lebensqualität und Abhängigkeiten) beschrieben. Wie sieht aber die Lebenssituation und Lebensqualität der älteren Menschen mit einer sich erst im Alter manifestierenden Sehbehinderung konkret aus? Diese Frage soll die Kurzvorlesung beantworten und zur Diskussion stellen.