Spotlight Ethik: Sterbehilfe – geraten wir auf die schiefe Bahn?

Nina Streeck, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, Universität Zürich

Ein beliebtes Argument von Kritikern der Sterbehilfe lautet, dass deren Erlaubnis unweigerlich moralisch unerwünschte Konsequenzen nach sich ziehe. Früher oder später, warnen die Bedenkenträger, erhielten nicht mehr nur unheilbar Kranke Sterbehilfe, sondern beispielsweise auch Gesunde, Kinder oder Menschen, die sich gar nicht zu sterben wünschten. Sei Sterbehilfe einmal gestattet, so heisst es, steuerten wir unaufhaltsam auf einen Zustand zu, den sich niemand wünschen könne. Müssen wir uns mithin Sorgen machen, dass wir auf die schiefe Bahn geraten? So häufig derartige Befürchtungen zu vernehmen sind, so umstritten ist, ob sie berechtigt sind. Was also ist dran an dem Argument? Was spricht dafür, was dagegen?

Dieser Kurzvortrag findet im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Ethik-Zentrums der Universität Zürich statt.