Susanne Brauer, PhD, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, Universität Zürich
Die Möglichkeiten, das Embryo oder den Fötus im Mutterleib genetisch zu untersuchen, nehmen zu. Neuerdings reicht eine Probe des mütterlichen Blutes aus, um mit rund 99% Sicherheit vorhersagen zu können, ob das Kind ein Down-Syndrom entwickelt. Auch an der Entdeckung anderer genetischer Merkmale via Bluttest wird geforscht. Wie verändert diese Technik unseren Blick auf die Schwangerschaft und das Kind, das wir erwarten? Welche Chancen erweiterter Selbstbestimmung entstehen für die Frau? Oder gerät sie durch die leichte Diagnosetechnik unter Druck, sie im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge auch in Anspruch zu nehmen? Wo liegen die Risiken z.B. hinsichtlich der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft? Gibt es Grenzen, was wir über ungeborenes menschliches Leben in Erfahrung bringen dürfen, z.B. was das Geschlecht des Embryos betrifft?
Dieser Kurzvortrag findet im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Ethik-Zentrums der Universität Zürich statt.