Dr. des. Jasmin Barman-Aksözen, Institut für Labormedizin, Stadtspital Triemli
Bei der seltenen so genannten Schattenspringer-Krankheit EPP (Abkürzung für Erythropoietische Protoporphyrie) führen schon wenige Minuten am Sonnenlicht zu extrem schmerzhaften inneren Verbrennungen der Haut. Der Name des Leidens spiegelt eine typische Verhaltensweise der Betroffenen wider: Von Kindheit an meiden sie Sonnenlicht und rennen von Schatten zu Schatten, um den brennenden Schmerzen zu entgehen. Sonnencreme und UV-Schutz nützen bei EPP nämlich nichts.
Bis vor kurzem war EPP nicht behandelbar. Das Stadtspital Triemli in Zürich ist das nationale Kompetenzzentrum für diese Erbkrankheit und erforscht und testet seit 2006 eine vielversprechende Therapie. Ein neuartiger Wirkstoff regt die natürliche Fähigkeit der Haut an, Pigmente zu bilden. Diese zusätzliche Hautbräunung wirkt wie ein Filter, welcher die schädlichen Lichtstrahlen abfängt. Tatsächlich können sich die behandelten Patienten viel länger in der Sonne aufhalten und das Medikament ermöglicht den meisten, ein fast normales Leben zu führen.